Whisky – Wasser des Lebens

Edel, tiefgründig, wuchtig oder leicht und komplex – so ist Whisky und Whiskey ein Genuß für Männer und Frauen, die gern trinken und essen. Er empfiehlt sich nicht für Menschen, die sich vor ihrem eigenen Schatten fürchten. Wer Fadheit für Feinheit hält, für den ist Whisky nichts. Der Massenmarkt mag in Geschmacklosigkeit schwelgen, aber der Kenner greift mehr und mehr zu etwas Herzhafterem.

Viele Völker haben ihre eigene traditionelle Art zu brennen, und mehr als eines bezeichnet seinen heimischen Geist als „das Wasser des Lebens“. Das ist die Bedeutung von Aquavit, vom französischen Eau-de-vie und vom gälischen Whisky. Aus dem Getreide der kälteren Klimazonen wird (vergorenes) Bier und (gebrannter) Whisky. Gerste ist der entscheidende Rohstoff des Biers und der schottischen und irischen Whiskybrennerei.

Der Geschmack des Whiskys fängt mit dem Wasser an, das weich oder hart, torfig oder kristallklar sein kann. Er kann trocken vom Torfrauch sein, süß von der Gerste, fruchtig von der Hefe, mit einem Holzton vom Fass oder vielleicht geküsst von der Seeluft. Whisky wird ausschließlich aus Getreide hergestellt. Er reift in Schottland (nicht in den USA) mindestens 3 Jahre in Eichenfässern, bevor er abgefüllt wird und muß dabei einen Alkoholgehalt vom mindestens 40 % aufweisen.

SINGLE MALT WHISKY

Single Malt ist die Bezeicnung, die dem Whisky aus einer einzigen Brennerei zukommt; er kann aber wiederum eine Mischung aus verschiedenen Fässern sein und sogar aus unterschiedlichen Jahrgängen. Nicht so in der Neuseser Destillerie „Blaue Maus“: hier gibt es nur Einzelfassabfüllungen. Single Malt wird aus reinem Gerstenmalz gemacht und in kupfernen pot stills zwei- oder dreimal destillert.

GRAIN WHISKY

Für einen Grain kann jedes beliebige Getreide verwendet werden. Ein weiterer Unterschied zum Malt ist die Methode des Destillierens. Grain wird nicht in den klassischen birnen- oder zwiebelförmigen Brennblasen zum Whisky, sondern durch kontinuierliches Brennen in patent stills, auch Coffey stills genannt. Dieser Grain-Whisky ist fast geschmacklos – und er hat die Eigenschaft, die dazu geführt hat, dass der Malt Whisky verdrängt wurde: Er eignet sich bestens zum Verschneiden.

BLENDED WHISKY

Werden Malts und Grains kombiniert, spricht man in Schottland von Blend. Seit den siebziger Jahren des vorletzten Jahrhunderts haben diese Blended Whiskies, die nur noch einen Teil Malt aufweisen, immer größere Marktanteile erobern können. Die Qualität dieser Markenwhiskies hängt entscheidend davon ab, in welchem Verhältnis Malt und Grain stehen; je höher der Malt-Anteil, desto besser sind sie (das Alter spielt freilich auch eine Rolle).

VATTED Malt Whisky

Die Blends sollten nicht mit Vatted Whisky verwechselt werden, der ausschließlich aus Malts besteht, die aber aus verschiedenen Destillerien kommen. Auf die Qualität muß das keinen Einfluß haben; im Gegenteil, es ist sehr reizvoll, selbst zu experimentieren und sich aus verschiedenen Malts selbst einen vatted zu komponieren.